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HSG |
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Wir trauern um unseren Lehrer, Kollegen, Mentor und Freund
Klaus Merkert
Studiendirektor
Herr Merkert war von 1996 bis 2013 am Hohenstaufen-Gymnasium tätig, blieb unserer Schule aber auch weit über die Freistellungsphase der Altersteilzeit und seine Pensionierung im Jahre 2017 sehr verbunden. Er unterrichtete die Fächer Mathematik, Physik und Informatik in allen Jahrgangsstufen und war als Mitglied der erweiterten Schulleitung nicht nur mit dem Auf- und Ausbau der HSG-internen Infrastruktur für das Arbeiten mit modernen – digitalen – Medien betraut, sondern er setzte sich auch leidenschaftlich für das Fach Informatik ein. Seine Unterrichtsideen und Materialien hat er dabei schon sehr früh auf der Homepage des HSG veröffentlicht und gerne anderen frei zur Verfügung gestellt.
Nachfolgend haben viele dieser Inhalte auf der Hompage www.inf-schule.de ihren Platz gefunden, dem „Digitalen Schulbuch der Informatik in Rheinland-Pfalz“. So hat er maßgeblich an allen Informatik-Lehrplänen mitgearbeitet und tragfähige Methoden und Konzepte für das damals noch neue Fach entwickelt. Dank Klaus Merkerts außergewöhnlichen Engagements kann sich das HSG auf die Fahnen schreiben, bereits im Jahre 2002/ 2003 landesweit einen der ersten beiden Leistungskurse Informatik eingerichtet zu haben. Mit großem Engagement betreute Herr Merkert zudem zahlreiche Schüler*innen bei der Teilnahme am Bundeswettbewerb Informatik und an von der TU Kaiserslautern ausgerichteten Informatik-Wettbewerben.
Später setzte er sich dann mit Erfolg für die Errichtung einer Richtfunkstrecke zur TU ein, und er hat mit Bedacht und Weitsicht unter Einbeziehung einiger vertrauenswürdiger Schüler unser überaus zuverlässiges und leistungsfähiges Schulnetz auf Linux-Basis aufgebaut, das auch überregional von zahlreichen Informatik-Kolleg*innen bewundert und geschätzt wird. Zudem hat Klaus Merkert unsere erste HSG-Homepage erstellt. Die Leitidee von „OpenSource“ – also quelloffener und freier Software – entsprach seinem zutiefst klugen und humanistischen Verständnis von Schule und Unterricht: Bildung(s-Software) sollte allen Menschen frei und kostenlos zur Verfügung stehen. In diesem Rahmen hat er auch die Teilnahme des HSG am landesweiten Programm „Medienkompetenz macht Schule“ forciert, im Rahmen dessen unsere Schule schon im Jahre 2010 mit ihrem ersten Laptop-Wagen und drei interaktiven Whiteboards ausgestattet wurde. Die Wartung und noch viel mehr die Weiterentwicklung unseres Systems war für ihn nicht nur selbstverständlich, sondern immer auch eine persönliche Herausforderung, der er sich mit Hingabe und Ehrgeiz widmete – die Stunden seiner Lebenszeit, die er hier investiert hat, können wir nicht zählen; ebenso wenig die vielen Nachmittage mit interessierten Schülern, z.B. in der Robotik- oder der Linux-AG.
Darüber hinaus hat der Lehrplan Mathematik für die MSS von 1998 sehr deutlich Klaus Merkerts Handschrift getragen. Beeindruckend ist in diesem Zusammenhang, dass dieser „alte“ Lehrplan so gut war, dass sich auch nach der Verabschiedung von Bildungsstandards für das Abitur im Fach Mathematik niemand getraut hat, einen wirklich „neuen Lehrplan“ zu verfassen. Stattdessen heißt es in der neuen Auflage von 2015 lediglich "Anpassung an die Bildungsstandards für die allgemeine Hochschulreife" – die damaligen Autoren haben also einen Lehrplan mit viel Weitsicht erstellt, was sicherlich nicht zuletzt Klaus Merkerts Verdienst war. Eine fundierte mathematische Grundbildung seiner Schüler*innen lag ihm sehr am Herzen, und so engagierte es sich aktiv in der HSG-SINUS-Gruppe und trug regelmäßig Unterrichtskonzepte bei, die dann auch landesweit veröffentlicht wurden.
Der frühe Tod von Klaus Merkert macht uns sehr traurig, denn wir verlieren nicht nur einen lieben Menschen und sehr geschätzten Kollegen, sondern auch ein Vorbild, das unsere Schule in ganz besonderer Weise geprägt hat. Mit seiner ruhigen und bedachten Art hat er weitsichtige (und weise!) Entscheidungen getroffen, von denen wir noch heute profitieren.
Dabei ging es ihm nie um die Profilierung seiner eigenen Person, sondern immer darum, neue und komplexe Dinge so gut zu gestalten, dass sie für den Schulalltag handhabbar(er) werden und die Teilhabe aller ermöglichen. Er tüftelte mit viel Liebe und Ausdauer an praktikablen Lösungen für die ganze Schule, ohne dabei jemals seine hohen Ansprüche an sich selbst und an die Sache zu verraten – das, was er machte, war immer durchdacht, nachhaltig gut und zukunftsgerichtet.
Seine Visionen leiten das Tun der Kolleg*innen, die „durch seine Schule gegangen“ sind, noch heute, und dafür sind wir ihm sehr dankbar.
Wir werden Klaus Merkert in Erinnerung behalten als einen seinen Schüler*innen stets zugewandten Lehrer, äußerst beliebten Kollegen, weit über das normale Maß hinaus engagiertes Schulleitungsmitglied und vor allem als einen Menschen, der es mit dem ihm sehr eigenen feinsinnigen Humor immer verstanden hat, unaufdringlich und verlässlich zu überzeugen.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Kornelia Kober, Gabriele Lapport, Regine Lüdders, Michael Savorić, Matthias Sprau und Thilo Vollrath für die Schulgemeinschaft des Hohenstaufen-Gymnasiums